Im Gegensatz zu anderen Organen ist die Haut für die Außenwelt sichtbar und kann einen großen Einfluss auf das Selbstwertgefühl und die mentale Gesundheit haben. Die Beziehung zwischen Geist und Haut ist komplex. Stress kann unsere Haut verschlechtern. Angst und Juckreiz können Hand in Hand gehen. Zustände wie Neurodermitis, Rosazea, Akne und sogar empfindliche Haut können das geistige und emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen. Einige psychische Störungen wie Dermatillomanie (zwanghaftes Hautpicken) können die Hautgesundheit beeinflussen.
Die Pflege deiner mentalen Gesundheit ist genauso wichtig wie die Pflege deiner Haut. Wir haben eine Liste von Schritten zusammengestellt, die Du unternehmen kannst, um Dein geistiges Wohlbefinden zu unterstützen, sowie Ressourcen, an die Du Dich wenden kannst.
Schritt 1: Verstehe die Verbindung zwischen Haut und Stress
Stress und Angst sind zwei häufige Auslöser für Hautbeschwerden. Wenn Du gestresst oder besonders ängstlich bist, versetzt sich Dein Körper in den Abwehr-oder-Flucht-Modus. Diese Reaktion erhöht die Stresshormone Cortisol und Adrenalin im Körper. Zu viel Cortisol verändert das Immunsystem und erzeugt eine Entzündungsreaktion, die sich auf deiner Haut sichtbar machen kann. Stress kann die Heilung der Haut verlangsamen und zu vorzeitiger Hautalterung führen. Einige Menschen bekommen Nesselsucht, wenn sie gestresst sind; andere bemerken, dass ihre Haut mehr Talg produziert. Stress kann häufige Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Rosacea, Akne und Psoriasis verschlimmern.
Zwischen Arbeit, Schule, Finanzen und Familienleben ist Stress schwer zu vermeiden. Es kann hilfreich sein, die richtigen Werkzeuge zu finden, um Körper und Geist zu unterstützen, wie Meditation, Bewegung, Zeit in der Natur, Journaling und ausreichend Schlaf.
Schritt 2: Sei achtsam, wenn du Probleme oder Schwierige Phasen hast
Achte genau auf Deine Stimmung, Gedanken, Energielevels und Verhalten, um Deine mentale Gesundheit einzuschätzen. Es könnte an der Zeit sein, mit Deinem Arzt zu sprechen, wenn Du eines der folgenden Anzeichen und Symptome bemerkst:
- Anhaltende Angstzustände
- Anhaltende Gefühle der Hoffnungslosigkeit
- Lang anhaltende Traurigkeit
- Extreme Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen
- Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten auszuführen
- Verlust des Interesses an Aktivitäten, die Du früher genossen hast
- Schlaflosigkeit oder konstante Müdigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Rastlosigkeit
- Anhaltende Sorgen oder Ängste
- Veränderungen im Gewicht oder Appetit
- Unerklärliche Schmerzen und Beschwerden
- Rückzug von Freunden oder sozialen Kontakten
- Vermindertes sexuelles Verlangen
- Missbrauch von Substanzen oder Alkohol
- Gedanken an Selbstverletzung oder Selbstmord
Wenn Du Gedanken an Selbstverletzung oder Selbstmord hast, wende dich an die TelefonSeelsorge, Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123 oder per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de In Notfällen wende dich direkt an die Feuerwehr/Rettungsdienst unter 112.
Schritt 3: Sprich mit einem Therapeuten
Die Zusammenarbeit mit einem lizenzierten Therapeuten kann Dir helfen, Deine Gefühle zu äußern, bestimmte Gedanken- und Verhaltensmuster anzugehen und hilfreiche Bewältigungsmechanismen, Achtsamkeits-Praktiken und Techniken zur Stressreduzierung zu entwickeln. Ein Therapeut kann bestimmte Therapieformen anwenden, wie z. B. die kognitive Verhaltenstherapie, die dazu beitragen kann, die mit dem Juckreiz oder des Hautpickens verbundenen Gedanken anzugehen. Falls erforderlich, kann er Dir Medikamente wie Antidepressiva, Angstlöser oder Stimmungsstabilisatoren verschreiben oder Dich an einen Arzt weiterleiten, der dies tun kann. Therapie kann persönlich oder online durchgeführt werden, und Online-Therapie Dienste haben den Zugang zu einem Therapeuten von zu Hause aus erleichtert, egal wo Du lebst.
Schritt 4: Suche Unterstützung aus der Community
Wenn Deine Haut Deine psychische Gesundheit beeinträchtigt, denk immer daran, dass Du nicht allein bist. Eine Community zu finden, die dich unterstützt, kann hilfreich sein. Für einige bedeutet das, sich Freunden, Familie und geliebten Menschen zu öffnen. Wenn Du an einer chronischen Hautkrankheit leidest, kann es hilfreich sein, sich mit einer Patientenorganisation online oder einer lokalen Selbsthilfegruppe in deiner Umgebung zu verbinden, um Ressourcen und Unterstützung zu finden. Patientenorganisationen für Menschen mit Hauterkrankungen umfassen z.Bsp.: